Ekstrem illustrated

Der Ekstrem passt perfekt in Viktor Sakhaugs Universum runder und voluminöser Charaktere. Der in Oslo lebende Jung-Illustrator hat im letzten Jahr seinen persönlichen Stil verfeinert und ist am Glücklichsten, wenn er Figuren zeichnet, die Dinge tun. Dinge, wie zum Beispiel auf ikonischen norwegischen Möbelstücken zu sitzen.
Photography by Lars Johannes Nynäs
Hallo Viktor! Was treibt dich in die Welt der Illustrationen?

Hi! Ich habe schon immer gern gezeichnet. Schon als kleiner Junge verbrachte ich meine Zeit hauptsächlich mit zeichnen und Lego. Mit professionellen Illustrationen begann ich allerdings erst, als ich anfing als Grafikdesigner zu arbeiten und erste Möglichkeiten bekam, für verschiedene Kunden zu illustrieren.

Du hast zuvor in einer etablierten Kommunikationsagentur gearbeitet. Wie kam es zur Entscheidung freiberuflich tätig zu werden?

Tja, ich wurde als Trainee eingestellt. Ohne vorherige Erfahrung und fast ohne Hintergrundwissen wurde ich ins kalte Wasser geschmissen und arbeitete plötzlich an Großprojekten mit wichtigen Kunden. Es waren zwei großartige Jahre, in denen ich den Beruf des Grafikdesigners und Illustrators erlernte. Da ich die Zurechtfindungsphase, die man als Student normalerweise durchmacht, übersprang, wollte ich einen Schritt zurücktreten, um herauszufinden, was ich mit meiner Karriere anfangen wollte. Nach Abschluss meiner Ausbildung habe ich die meiste Zeit damit verbracht, meine Illustrationen weiterzuentwickeln und mich zu spezialisieren.

Deine Arbeiten haben einen sehr markanten Look. Wie würdest du deinen Stil beschreiben und wie hast du ihn entwickelt?

Das klingt wie Musik in meinen Ohren! Der Versuch einen persönlichen Stil zu finden, war im letzten Jahr ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Ich beschreibe den Stil als weich mit glatten Formen, allerdings auch scharf, durch die digitalen Werkzeuge, die ich nutze. Schwierig zu sagen, wie ich mich entwickelt habe. Es ist meiner Meinung nach eine Mischung aus dem Versuch, Dinge auf meine Art zu zeichnen, während ich mich gleichzeitig von talentierten Leuten inspirieren lasse.

Was zeichnest du am liebsten?

Ich liebe es, Figuren zu zeichnen. Wenn man einen Blick in meine Skizzenbücher wirft, sieht man Seiten über Seiten mit Figuren, die alle möglichen Dinge tun.

Wie stehst du zu norwegischem Design?

Ich liebe Design im Allgemeinen. Norwegisches Design ist für mich für schlicht, allerdings sehr ausdrucksstark. Es ist faszinierend, wie kleine Details einen so großen Einfluss auf die Wahrnehmung haben können. Diesen Gedanken habe ich immer im Hinterkopf, wenn ich illustriere. Ich versuche Gefühle und Stimmungen mit nur wenigen Zeilen einzufangen.

Wie bist du dazu gekommen, den Ekstrem zu zeichnen?

Alles begann mit einem Projekt, in dem ich norwegische Möbelklassiker illustrieren wollte. Während ich mich mit der norwegischen Möbelgeschichte beschäftigte, erschien mir der Ekstrem als ein bizarres, aber äußerst schönes Möbelstück. Er passt auch perfekt in mein Universum runder und voluminöser Figuren.

Woran arbeitest du momentan, irgendwelche spanneden Projekte?

Ich bin gerade mit einer lustigen Illustration für Verpackungen einer norwegischen Kaffeerösterei fertig geworden – sie wird kurz vor Weihnachten das Licht der Welt erblicken. Ich arbeite an vielen kleinen Projekten um beschäftigt zu bleiben und weil es Spaß macht. Hoffentlich finden in Zukunft noch mehr Leute meinen Stil ansprechend für kommerzielle Projekte, damit ich irgendwann auch davon leben kann.