Kontraste auffangen

Zeit hinter der Kamera zu verbringen, bedeutet für Mia Mortensen nicht nur ihre Kreativität auszuleben: Es ist ihre große Leidenschaft. Die Fotografie der talentierten Dänin ist eine Ode an ruhige Sonntagmorgen und kreatives Geschichtenerzählen durch Formen und Farben. Sie fotografiert von Porträts bis Stillleben und richtet ihre Linse oft in Ecken ihrer eigenen vier Wände – eine spielerisch kuratierte Umgebung, in der Kontraste herrschen und Ekstrem perfekt hineinpasst.

Dein Portfolio ist beeindruckend, da sind von Porträts über Interieur- bis hin zu redaktionellen Aufnahmen alles dabei. Was macht dir an der Fotografie so viel Spaß?

Ich spiele gern mit Licht, Farben, Formen und Linien. Ich habe Freude am gesamten Prozess, vom Beginn der Idee im Kopf bis zum Endergebnis. Es ist ein kreativer Prozess, der entweder einfach oder chaotisch sein kann - ich liebe es, wie man durch Styling, Beleuchtung und unterschiedliche Techniken ein Bild schaffen kann, das entweder eine bestimmte Stimmung, eine Geschichte oder ein ästhetisches Gefühl vermittelt.

Viele würden sagen, dass die Objekte, von denen wir uns umgeben, einen Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen. Was ist Dir wichtig, wenn du Objekte auswählst, die du in Dein Zuhause bringst?

Ich stimme vollkommen zu und möchte Licht und Farben hinzufügen. Ich wähle Objekte aus, die zur Struktur des Raumes passen, und verwende kräftige Farben, um die Energie zu steigern und Inspiration anzuregen. Ich benutze natürliche Töne, wenn ich ein ruhigeres Gefühl haben möchte. Ich dekoriere mein Zuhause oft neu und ändere das Interieur. Es ist ein Spiegelbild meiner Gefühle und ich fühle mich offensichtlich nicht immer gleich. Das hängt sicher auch mit meiner Arbeit als Fotografin zusammen, wo ich ständig auf der Suche nach neuen Inspirationen bin und nach neuen Wegen suche, Formen und Farben zu integrieren.

Wie würdest du Deinen Einrichtungsstil beschreiben?

Ich liebe Interieur aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und spiele mit Kontrasten, Texturen und Formen. Die Basis besteht aus natürlichen Tönen, ich füge dann Kontraste durch helle Farben, skulpturale Objekte und Beleuchtung hinzu. Ich wähle Wandfarben, die zu dem warmen oder kühlen Farbton des Sonnenlichts passen, die wiederum von der Ausrichtung des Raums abhängen - wobei die Menge an Grau, Cyan, Grün und Magenta variiert.

Du hast offenbar auch ein Faible für Second-Hand-Einkäufe. Woher kommt dieses Interesse?

Ich mag den Gedanken, Dinge zu entdecken, die in normalen Läden nicht zu finden sind. So kann man sich auch nachhaltiger neu einrichten.

Wir freuen uns sehr, unseren Ekstrem-Stuhl in Deinem wunderschönen Zuhause zu sehen. Wann ist dir der Ekstrem zum ersten Mal aufgefallen und welche Erfahrungen hast du mit ihm bisher gemacht?

Meine erste Begegnung mit dem Ekstrem war in meiner Kindheit, als ich eine Freundin im Haus ihrer Eltern besuchte. Ich hatte ihn fast vergessen, bis ich ihn dann in Eva Lumikellos wunderschönem Zuhause sah. Ich war sofort von der wilden Form und dem gemütlichen Gefühl angezogen - und natürlich von der Farbe! Mit 20 habe ich ein Jahr lang Ergotherapie studiert, daher weiß ich, wie wichtig Komfort und Position für unseren Körper sind. Wenn ich im Ekstrem sitze, spüre ich, wie der Stuhl meinen Rücken und meine Beine umschließt, was wirklich entspannend ist. Mein Freund sagt, dass der Ekstrem sein Lieblings-Fifa-Stuhl ist.

Erzähl uns von Deiner Entwicklung in den sozialen Medien. Wie hat alles angefangen?

Wir haben ein altes Stadthaus in einer Stadt in der Nähe von Aarhus gekauft. Ich wollte die ursprünglichen Details des alten Gebäudes mit seiner Geschichte und der ganzen Natur drumherum aufwerten. Also habe ich beschlossen, ein Instagram-Konto zu erstellen und sehr einfache und minimalistische Bilder zu veröffentlichen. Wir sind vor ein paar Jahren in ein größeres Haus gezogen, in dem wir bis heute leben. Im neuen Haus gibt es mehr Möglichkeiten in Bezug auf das Interieur und wir haben unseren Stil wirklich gefunden. Ganz am Anfang fing ich damit an, Bilder von der Renovierung und unseren Vintage-Fundstücken aus der Mitte des letzten Jahrhunderts zu veröffentlichen.

Wie kam es zu Deinem Namen Still Sunday? Gibt es dazu eine Geschichte?

Auf Instagram habe ich sehr einfache, ästhetische Fotos mit melancholischer Stimmung gepostet. Die Beleuchtung ist sanft und die Farbtöne gedämpft. Ich wollte ein Gefühl vermitteln, das Gefühl eines gemütlichen Ortes, den du nicht verlassen willst. Das Gefühl, das man an einem ruhigen Sonntagmorgen hat, wenn man weiß, dass es nicht mehr lang bis Montag ist.